Geschichte des Hauses
Die Zeitleiste verdeutlicht die direkte Verbindung
zwischen der Geschichte des Hauses und den politischen
Ereignissen in Deutschland und der Sowjetunion.
Das Haus wurde ursprünglich als Sitz der Evangelischen
Frauenhilfe für einen humanitären Zweck errichtet und
1945 von der Sowjetischen Militäradministration zum
Gefängnis umfunktioniert.
1914–18
Erster Weltkrieg
1917 „Februar-“
und „Oktoberrevolution“ in Russland, Sturz der Zarenherrschaft
und der „Provisorischen Regierung“
1918–20
Bürgerkrieg und Intervention in Sowjet- russland,
Sieg der Roten Armee und
Etablierung der Bolschewiki
1922
Gründung der
Sowjetunion (UdSSR)
1924 Lenins Tod,
schrittweise Entfaltung
der Alleinherrschaft
Stalins
30.1.1933
Hitler wird
Reichskanzler, Beginn
der Herrschaft der
NSDAP in Deutschland
23.8.1939
Unterzeichnung
des Hitler-
Stalin-Pakts
1.9.1939
Deutscher
Angriff auf
Polen, Beginn
des Zweiten
Weltkriegs
22.6.1941
Überfall
Deutschlands
und seiner
Verbündeten auf
die Sowjetunion
8.5.1945
Kapitulation der
deutschen Wehrmacht
17.7.–2.8.1945
Potsdamer Konferenz
im Schloss Cecilienhof
23.5.1949
Gründung der
Bundesrepublik
Deutschland
7.10.1949
Gründung der
Deutschen
Demokratischen
Republik
5.3.1953
Stalins Tod
17.6.1953
Aufstand in
der DDR
9.–13.9.1955
Staatsbesuch Konrad
Adenauers in
Moskau, Beschluss
zur Freilassung von
Kriegsgefangenen
und Zivilinternierten
13.8.1961
Bau der
Mauer in Berlin
9.11.1989
DDR öffnet
Grenze nach
West-Berlin
und zur
Bundes- republik
(„Fall der
Mauer“)
3.10.1990
Deutsche
Wieder- vereinigung
Dezember 1991
Auflösung der
Sowjetunion,
Gründung
der Gemeinschaft
Unabhängiger
Staaten (GUS)
bis August 1994
Abzug der
russischen Truppen
und Geheimdiensteinheiten
aus Deutschland
um 1916
Bau des Gebäudes Mirbachstr. 1 (heute: Leistikowstr. 1)
als Pfarrhaus und Büro der Frauenhilfe des Evangelisch- Kirchlichen-Hilfsvereins (EKH)
13.8.1945
Beschlagnahmung des
Gebiets am Neuen Garten
durch die Sowjetische
Militäradministration
in Deutschland, Vertreibung
der Bewohner,
Umgestaltung
des Viertels
zum Militärstädtchen
Nr.7
1945/46
Umbau des Hauses
Leistikowstr.
1 zum
Gefängnis, Inhaftierung
von bereits Verurteilten in
Transport- bzw. Todeszellen
seit spätestens 1947
Untersuchungsgefängnis der
militärischen Spionageabwehr
(GUKR) der sowjetischen
Streitkräfte
in der SBZ/DDR
(mit Ausnahme Ost-Berlins)
bis 1953 waren
nachweislich auch
Deutsche inhaftiert
bis 1983 waren nach
vorliegenden
Angaben sowjetische
Soldaten inhaftiert,
ab 1983 diente das
Haus vermutlich als
Lager u.a. für
Chemikalien
15.8.1994
Abzug der
russischen
Truppen und
Geheimdienstein-
heiten aus Haus
und Militär- städtchen,
offizielle
Übergabe des
Geländes an die
Stadt Potsdam; in
Folge dessen
Rückgabe des
Hauses
Leistikowstraße 1
an den EKH
Herbst 1997
erste Öffnung des ehe-
maligen Gefängnisses
für die Bevölkerung
anlässlich der
ersten Ausstellung „Von
Potsdam nach
Workuta“ durch den
Förderverein für
MEMORIAL/St.
Petersburg e.V.
seit 1997 stellt der
EKH die zweite Etage
des Hauses Amnesty
International zur
Nutzung zur Verfügung
5.5.2000
Eröffnung der neuen,
überarbeiteten
Dauerausstellung
„Von Potsdam nach
Workuta“ durch den
Förderverein für
MEMORIAL/St.
Petersburg
e.V.,
heute MEMORIAL
Deutschland e.V.