Joachim Douglas

Joachim Douglas
geb. 1925 in Braunschweig
erschossen 1946 in Potsdam

9.2.1929Geboren in Rothenburg/Oder
1940 – 1945Besuch der 2. Städtischen Oberschule für Jungen in Potsdam
25.3.1945Einberufung zur Wehrmacht

Amerikanische Kriegsgefangenschaft in Calbe/Milde
24.6.1945Arbeit in der Landwirtschaft auf Gut Bossee in Schleswig-Holstein
11.9.1945Er nimmt den Schulbesuch in Potsdam wieder auf
28.11.1945Während des Unterrichts vom sowjetischen Geheimdienst ohne Angabe von Gründen abgeholt. Er hatte sich geweigert, am Russischunterricht teilzunehmen
8.12.1945Nach 10 Tagen wieder entlassen

Der Vater wollte nach diesem Ereignis, dass der Sohn zu seiner eigenen Sicherheit die Stadt verlässt, doch Joachim Douglas beteuert, dass er nichts getan habe, was man ihm vorwerfen könne
24.12.1945Nach mehreren Einbestellungen zum Verhör erneute Verhaftung und Unterbringung zunächst im ehemaligen Verlagshaus von Rütten und Loening in der Viktoriastraße 54 (heute Geschwister-Scholl-Straße) in Potsdam

Ebenfalls verhaftet wurden die Schulkameraden Klaus Eylert, Klaus Tauer und Hermann Schlüter
22.1.1946Verurteilung zum Tod durch Erschießen wegen angeblicher Zugehörigkeit zum „Werwolf“ und angeblich geplanter Terrorakte gegen Angehörige der sowjetischen Armee

Die Jugendlichen wurden aufgefordert, ein Gnadengesuch zu schreiben
24.1.1946Verlegung in das Gefängnis Potsdam-Leistikowstraße
18.4.1946Vollstreckung des Todesurteils in Potsdam

Die Klassenkameraden Klaus Eylert und Klaus Tauer werden ebenfalls erschossen, während Hermann Schlüter zu 20 Jahren Arbeitslager „begnadigt“ wird
28.7.2004Rehabilitierung durch die Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation

Seine Schwester Margot Bonk berichtet, dass die Familie erst Jahre später vom Schicksal Joachim Douglas’ erfuhr:

"Nach seiner Entlassung 1950 hat Hermann Schlüter einmal meine Eltern besucht. Er war verständlicherweise mit seinen Aussagen sehr zurückhaltend, sagte ihnen aber, dass Joachim sehr wahrscheinlich nicht mehr lebt. Es hat nicht genügt, um meinen Eltern die Hoffnung zu nehmen. 1991 habe ich Kontakt mit Herrn Schlüter aufgenommen und ein langes und wohltuendes Gespräch mit ihm geführt."

Entlassungsschein Wolfgang Becker

Übersetzung der
Rehabilitierungsbescheinigung für Joachim Douglas

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