Hans Walther

Hans Walther
geb. 1927 in Görlitz
verst. 3.8.2010

22.2.1927Geboren in Görlitz, aufgewachsen in Liegnitz/Schlesien

Ausbildung zum Beamten im mittleren Dienst, abgebrochen durch den Fronteinsatz
1944Verwundung
1946Im Landratsamt Görlitz beschäftigt
4.5.1948Verhaftung in Niesky/Lausitz aufgrund des Verdachts der Zugehörigkeit zu einer Spionagegruppe
9.10.1948Nach Untersuchungshaft in Gera und fast fünf Monaten im Gefängnis Potsdam-Leistikowstraße Verurteilung zu 25 Jahren Lagerhaft wegen angeblicher Spionage und antisowjetischer Agitation
1948–1949Haft in Sachsenhausen
1949–1955Haft in Inta und Abes/Komi ASSR (Sowjetunion)
11./
12.12.1955
Transport nach Fürstenwalde, auf seinen Protest hin Entlassung in die Bundesrepublik über das Grenzdurchgangslager Friedland

Hans Walther arbeitete als Beamter in Bremen
1997Rehabilitierung durch die Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation

Hans Walther über seine Haltung zu seiner Haftzeit nach der Entlassung und heute:

„Für mich galt es, Fuß zu fassen. Ich sagte mir: ,Es hat keinen Zweck zurückzuschauen.’ Man hat ja viel Zeit gehabt nachzudenken, und jeder Mensch entwickelt so seine Lebensphilosophie, ich meine, eine braucht jeder. Wenn ich das insgesamt betrachte: Es ist ein Etappenweg, zumindest kann man die Grobeinteilung vornehmen und sagen: ,Drei Teile: Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft. Jetzt ist Gegenwart, versuch’, die Füße auf den Boden zu kriegen, gesund zu werden und beruflich voranzukommen und dir ein Privatleben zu schaffen.’ Das war meine Zielsetzung.”

Wenn wir überhaupt über Russland und über die Haft sprechen, dann sprechen wir eigentlich immer nur über die lustigen Dinge.
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