Joachim Lange
geb. 1931 in Jena
gest. 2000

6.7.1931Geboren in Jena
1946Beginn einer Elektrikerlehre
28.5.1947Verhaftung zu Hause in Leipzig aufgrund einer Denunziation

Joachim Lange hatte im Freundeskreis die Information verbreitet, dass in Katyn nicht die deutsche Wehrmacht, sondern die sowjetische Armee für die Ermordung der polnischen Offiziere verantwortlich war

Untersuchungshaft in Leipzig, Magdeburg und im Gefängnis Potsdam-Leistikowstraße
30./
31.10.1947
Verurteilung zu 25 Jahren Lagerhaft aufgrund der Anklagepunkte: antisowjetische Propaganda, Werwolf-Zugehörig-keit, Verunglimpfung der Roten Armee, Verbreitung von Lügen über die sowjetische Besatzungsmacht und Spionage
1947–1955Haft in Bautzen und Luckau
1949Durfte er erstmals nach Hause schreiben
3.3.1955Entlassung nach Westdeutschland aufgrund der schweren Erkrankung seiner Mutter durch einen Gnadenerlass der DDR

Berufstätigkeit als Elektriker bis zur Rente
2.6.2000Joachim Lange stirbt

„Die Verhöre gliederten sich in zwei Abschnitte. Wir „arbeiteten“ und wir machten mal „Pause“. Wenn wir Pause machten, dann wurde mein Untersuchungsrichter fast menschlich. Und dann habe ich ihn gefragt, warum mir dies widerfährt, obwohl ich erst 15 bin. Und er eigentlich aus meiner heutigen Sicht eine logische Konsequenz zog und sagte: ‚Ihr seid die Gefährlichen. Die kleinen Spießer, die draußen rumlaufen und unsere Befreiung feiern, sind uninteressant für uns. Aber ihr, die ihr euch nicht befreit fühltet, es ist besser, wenn wir euch aus dem Verkehr ziehen.’ “



Die Freiheit siehst du ohnehin nicht wieder, Malenki [Kleiner]. Weil du nach Sibirien kommst, dort
entweder verhungerst oder an der Arbeit zerbrichst.
(Untersuchungsrichter im Verhör zu Joachim Lange)
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