Helmut Tisch

Helmut Tisch
geb. 1931 in Knau

1931Geboren in Knau bei Altenburg/Thüringen
1948–1949Oberschule in Meuselwitz/Thüringen
Ende 1950Beginn einer Sanitäterausbildung am Volkspolizeikrankenhaus in Leipzig-Wiederitzsch
26.4.1952Verhaftung
16.7.1952Verurteilung zusammen mit sechs Mitschülern aus Meuselwitz. Vier werden zum Tode verurteilt, er und zwei andere wegen angeblichen Landesverrats und Spionage zu 25 Jahren Arbeitslager
Sep. 1952Transport nach Workuta (Sowjetunion), wo er im Kohleschacht des Lagers arbeitet
12.12.1955Ankunft in Friedland

Zieht nach Hamburg, wo er zunächst eine Ausbildung zum Elektromechaniker absolviert und später eine Ingenieursschule besucht

Arbeitet als Elektroingenieur im Kundendienst bei einer Maschinenbaufirma
1992Beginn des Ruhestandes

Helmut Tisch lebt heute in Quickborn

„Naja, das Gefängnis in Potsdam, das war schon schlimm. Vor allen Dingen, man wusste ja nicht, was auf einen zukommt. Und naja, wo nachher die Verurteilung war, 25 Jahre ist ja schlimm, wenn man das so hört. Aber es war ’ne Art Erleichterung, als ob so ’n Ventil aufgeht, und der ganze Dampf und das kommt dann alles raus. Man fühlte sich irgendwie so erleichtert. Vor allen Dingen gingen dann ja auch Gerüchte rum: ‚Ja, im Lager, da ist das alles halb so schlimm‘ und ‚Du musst zwar arbeiten, aber …‘ und ‚25 Jahre sitzt sowieso keiner‘, und solche Gerüchte gingen dann da rum und man glaubt dann natürlich an manche Dinge, wo man im Nachhinein dann sagt: ‚Das ist doch eigentlich Quatsch. Das sind doch Parolen.‘ Ich denk’ schon, Potsdam, das war so mit das Schlimmste. Ich meine, in dem Lager die erste Zeit: das ungewohnte Klima, die Kälte und das harte Arbeiten im Kohlenschacht … Das war auch hart. Aber der seelische Druck war nicht mehr so da wie im Gefängnis.”

Wir waren sieben Leute ..., von denen sind vier Mann zum Tode verurteilt worden ..., die restlichen drei zu 25 Jahren.
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